Was heute up to date ist, kann schon übermorgen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit Schnee von gestern sein: Das ist in der Arbeitswelt nicht anders als in der Mode. Gegenwärtig erobern New-Work-Methoden die Arbeitsabläufe in Unternehmen. Im Podcast des Arbeitgebermagazins Faktor A der Bundesagentur für Arbeit (BA) wird erklärt, was modernes Arbeiten ist.

Noch kürzlich zählten die Managementsysteme Six Sigma, Lean Management oder Team Management zu den Must-haves in vielen Unternehmen. Die Führungsspitze gab die Marschrichtung vor. Doch die Welt hat sich geändert. Starre Hierarchien und unflexible Prozesse passen nicht mehr in die Gegenwart. Entsprechend müssen die Methoden in der Arbeitswelt geändert werden und müssen die Arbeitsabläufe neu strukturiert werden, erklärt Diplom-Kaufmann Bjarne Siems, Projektmanager in einer Investmentgesellschaft, im BA-Interview.

„New Work“ beschreibt für den Projektmanager „den Umgang von Unternehmen mit den Herausforderungen der aktuellen Welt“ und die sei geprägt von „ganz viel Wandel“. Beispielsweise müssten Arbeitsabläufe anders organisiert werden, um dadurch agiles Arbeiten ermöglichen.

Agiles Arbeiten bedeute, bisherige Mechanismen zu hinterfragen und neu zu gestalten. Oft könnten durch diese Methode die Arbeitsabläufe komplett neu strukturiert werden. Denn agiles Arbeit sei eben kein Zustand, der einmal erreicht und immer beibehalten werde, sondern ein Prozess: Agiles Arbeiten führe zu einer Transformation auf allen hierarchischen Ebenen.

Modernes Arbeiten heißt für Bjarne Siems, dass es nicht nur darum geht, „was wir arbeiten, sondern auch darum, warum wir arbeiten und wie wir miteinander arbeiten. Die Arbeitswelt brauche ein neues, bewegliches Konzept, da sich die Mitarbeitenden bei der Arbeit selbst verwirklichen wollen. Das wirke sich natürlich auch auf die Arbeitgebenden aus: Flexibilität werde von ihnen gefordert, Mut und Verständnis für die neue Generation.

Methodische Frameworks wichtig für New Work

Diese neue Generation fordere „maximale Handlungsfreiheit in einem sinnstiftenden Konzept“. Vorgesetzte sollten den Mitarbeitenden ergo nicht mehr vorschreiben, wie, wann und wo sie zu arbeiten haben. Vielmehr sollte eine Vision entwickelt werden, an deren Ende das avisierte Ergebnis stehe.

Die Ansprüche der selbstbewussten Mitarbeitenden sind das eine, hinzukommen moderne Arbeitsweisen, die beispielsweise SCRUM oder Kanban heißen. Beides sind, so Bjarne Siems, methodische Frameworks, also Rahmenwerke, in denen Zeiträume und Ziele festgelegt werden.

Bjarne Siems betont, dass es wichtig ist, „in bewegten Zeiten beweglich zu bleiben“. Gerade in unsicheren Zeiten sei es wichtig, sich zukunftssicher aufzustellen. „Es geht nicht mehr nur darum, was wir arbeiten, sondern auch darum, warum wir arbeiten und wie wir miteinander arbeiten“. Der Projektmanager ist sich sicher, dass Menschen sich selbst bei der Arbeit verwirklichen wollen. Aus diesem Grund benötigten die Unternehmen „ein neues bewegliches bzw. flexibles Konzept“ für die Arbeitsmethoden – eben New-Work.

Hier geht es zu dem Podcast „Scrum Master, Product Owner, Agile Coach: Wie geht modernes Arbeiten heute?“ der Bundesagentur für Arbeit. Wer nicht hören will, kann lesen: Der Podcast steht auch verschriftet bereit.

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